Den Demütigen kann man nicht demütigen – Demut lernen

Möchtest du von Gott benutzt werden? Hast du verstanden, dass Gott das Unmögliche durch dich tun möchte? Er möchte in dir sein Reich bauen und er möchte dich nutzen als ein Kanal durch den sein Segen vom Himmel in die Welt fließen kann. Möchtest du das? Wenn ja, dann wirst du im Laufe deines Weges gewiss an einer Sache nicht vorbeikommen: Demut.

Möglicherweise bist du schon ein demütiger Mensch, ein Mensch der nicht zu hoch von sich denkt und sich nicht über andere stellt. Sehr wahrscheinlich möchte Gott dich jedoch noch demütiger haben. Und je größer die Aufgabe die Gott dir geben wird, desto größer sollte deine Demut sein, damit der Segen nicht doch zum Fluch wird. Menschen ohne Gott sind innerlich Stolz und stellen sich nur allzu oft über andere Menschen. Beginnen wir unsere Beziehung zum lebendigen Gott, sind wir aber auch nicht von einem auf den anderen Tag demütig. Der Weg zur Demut ist für uns ein andauernder Prozess. Wenn du über deine eigene Demut nachdenkst, dann denke nicht daran wie demütig du blickst wenn dein Chef vor dir steht oder ein beeindruckender Freund, dem irgendwie alles im Leben gelingt. Denke an die Menschen die unter dir stehen, die den niedrigsten sozialen Status haben. Denke zum Beispiel an Obdachlose, Behinderte, Krüppel, psychisch Kranke, krankhaft Fettleibige, Flüchtlinge oder Prostituierte. Denke daran wie du so manche von denen anguckst wenn du ihnen begegnest (oder vielleicht auch nicht anguckst)?

Gott hat mich im letzten Jahr eine sehr wichtige Lektion gelehrt: Unsere eigenen Charakterdefizite erkennen wir oft nur sehr schwer und einige dieser Probleme kommen im gewöhnlichen Alltag nur sehr selten zum Vorschein. Wenn wir mehr Verantwortung bekommen, sind diese verborgenen Eigenschaften aber sehr wichtig. Oftmals denken wir, wir würden uns selbst sehr gut kennen und wüssten was in uns vorgeht, aber das stimmt in vielen Fällen einfach nicht. Hinzukommt, dass die bewusste Vermeidung von Situationen sogar verhindern, dass diese Probleme ans Licht kommen. Wenn ein Mensch ein paar Jahre ganz alleine lebt, wird er vermutlich von sich selbst denken er hätte einen unglaublich guten Charakter, einfach weil die Probleme ohne (zwischenmenschliche) Beziehungen nicht sichtbar werden. Das heißt je weniger wir in Beziehungen leben, desto weniger können wir uns selbst kennenlernen! Das ist ein richtiges Problem für unsere geistliche Reife! Wenn du eine Beziehung mit dem lebendigen Gott anfängst wirst du daher früher oder später bemerken, dass er dich bewusst in Situationen hineinführt in denen du selbst ganz anders reagieren wirst als du es von dir gedacht hast. Wenn du das erkennst, kannst du an diesen Dingen arbeiten, du kannst im Gebet mit Gott darüber sprechen und dich selbst in diesem Bereich beobachten und korrigieren. Auf diese Art und Weise hat Gott mich dieses Jahr etwas über Demut gelehrt. Todd White hat mal gesagt: „Den Demütigen kann man nicht demütigen.“ Das bedeutet, dass du einen demütigen Menschen innerlich nicht angreifen kannst, du kannst ihn ablehnen, beleidigen, kündigen, über ihn lachen oder ihn bespucken, es wird ihn im Innern aber nicht angreifen! Versteht ihr was das für eine krasse Charaktereigenschaft ist? Denke daran was mit dir passiert wenn du eine schlechte Note schreibst, du unerwartet gekündigt wirst, jemand dich auslacht… Wenn du wirklich demütig bist und weißt wer du bist, dann kann dir all das nichts anhaben! Du wirst es wahrnehmen aber es verletzt dich nicht. Und weil du nicht verletzt bist, wirst du auch nicht verletzt reagieren. Stattdessen kannst du weiter ermutigen, lieben, segnen, lächeln und lachen und ruhig schlafen! Egal wem du in der Welt begegnest es wird die Menschen überraschen, denn die allermeisten Menschen in der Welt sind ganz und gar nicht demütig.

Demut ist wie Vergebung eine Erfahrung und nicht eine Theorie. Du wirst nicht demütig bevor du nicht manche Erfahrungen gemacht hast in denen du Demut lernst. Und das weiß ich: Der Weg vom Stolz zur Demut kann sehr schmerzhaft sein, wenn man den Stolz nicht zurücklassen möchte. Auch Petrus hatte solch eine Erfahrung in der er Demut lernen musste. Er musste sogar eine ganz besonders starke Demut lernen, denn er war für große Werke berufen und für eine starke Treue. Bevor er also in diese vorbereiteten Werke eintreten konnte musste sein Stolz weg. Jesus machte nicht so wirklich ein Geheimnis daraus, dass Petrus eine besondere Berufung hatte. Er nannte ihn bewusst „Fels“ und sagte, dass er seine Gemeinde auf ihm aufbauen möchte. Er ließ ihn und Johannes dabei sein, als Jesus Herrlichkeit sichtbar wurde. Er wurde von Jesus sogar in einen besonderen, engeren Kreis der Zwölf berufen. Ich glaube, dass Petrus diese enorme Berufung hatte, aber sein Stolz stand ihm in Weg. Als Jesus von seinem Leiden erzählte welches kommen sollte, rief Petrus ganz überzeugt von sich heraus: „Ich werde mit dir in den Tod gehen wenn es sein muss!“ Daraufhin kündigte Jesus etwas an, was er nicht glauben konnte, nämlich das Petrus ihn verleugnen würde, sogar dreimal. Genau das geschah dann auch, er verleugnete ihn dreimal und was dann in der Bibel steht ist mir besonders eingefahren: „Petrus lief weg und weinte bitterlich!“ Ich glaube das Gott ihn in diesem Augenblick die nötige Demut gelehrt hat, die er für seine Aufgaben brauchte. Aber in dem ersten Moment hat das sicher sehr geschmerzt! Als Jesus dann auferstanden ist, hat er ihm übrigens keine enttäuschte Standpauke gehalten. Jesus wusste was Petrus lernen musste und gelernt hat und übergab ihm nun zum letzten Mal den Auftrag: „Weide meine Lämmer!“

Das Wesentliche was du bezüglich Demut lernen sollst ist, dass du nichts besonderes bist. Genauer ist damit gemeint, dass du nicht besser oder wertvoller oder toller bist als andere. Du stehst in Wahrheit nicht über anderen Menschen. Auch nicht wenn du im Job oder in der Gemeinde über anderen stehst. Die Botschaft der Bibel lautet, dass Gott alle Menschen gleich liebt und wir vor ihm alle auf der gleichen Stufe stehen. Du bist also schon etwas besonderes, ja sogar sehr besonderes, in dem Sinne, dass du einzigartig und wunderschön in dieser Einzigartigkeit bist. Gott liebt dich und gerade das macht dich so unendlich wertvoll. Aber Gott liebt deine Freunde, Bekannte und Andere auch. Auch sie sollen diese Liebe erfahren und in ihre wahre Identität wachsen. Dein wahrer Wert ist deine neue Identität in Christus und seine Liebe zu dir. Diese ist aber unverwüstlich verankert und kann durch nichts zerstört werden. Deswegen kann der Demütige nicht gedemütigt werden, denn seine Demut liegt darin, dass er seinen eigenen Wert und den Wert anderer Menschen kennt. Dieser Wert kann aber durch nichts erschüttert werden auch nicht durch schlechte Noten oder Leistungen im Job. Auch nicht durch Ablehnung, Beleidigung oder Bloßstellen. Gott wird dein Leben nicht frei von solchen Erlebnissen machen, aber er möchte dich frei machen davon, dass es dich auf irgendeine Weise kränkt oder betrübt. Wenn du in diese Reife gekommen bist, bist du bereit Großes zu empfangen.

Wenn du also merkst, dass Gott dich demütig macht, dann sei nicht traurig, sondern sei hoch erfreut, denn er bereitet dich auf weitere, größere Werke vor!

Seid gesegnet Geschwister im Namen Jesu Christi!

Veröffentlicht von

Matthias

Hi, mein Name ist Matthias. Ich liebe das Leben und den Gott der all das geschaffen hat. Zusammen mit meiner Frau folge ich leidenschaftlich gerne Jesus nach und möchte durch seine Kraft die Welt transformiert sehen. Ich bin Jahrgang 89 und arbeite beruflich als Unternehmensberater.