Was ist Sünde?

Was ist Sünde? Ein zentraler Begriff der Bibel ist der Begriff „Sünde“, dieser wird viele Male erwähnt und ist sehr wichtig um die Botschaft der Bibel zu verstehen. Sünde ist allerdings ein Begriff den es in unserer Alltagssprache nicht (mehr) gibt. So fragte mich zum Beispiel eine junge Frau auf einem evangelistischen Einsatz, „Was ist denn Sünde?“, nachdem ich versucht hatte ihr etwas zu erklären und dabei das Wort Sünde gebrauchte. Diese Frage ist berechtigt, selbst für langjährige Christen ist dieses Wort nicht immer ganz leicht zu erklären. Ich möchte daher hier ein bisschen mehr Klarheit in diese Frage bringen.

Man kann sagen, dass Sünde ein Denken und Handeln ist welches dem Willen Gottes entgegen gerichtet ist. Es ist ein widerstreben Gottes und ein Brechen des Willen Gottes. Im 1. Mose 2 und 3 wird die erste Sünde des Menschen beschrieben, man spricht hier auch von dem Sündenfall.

Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren. Dann schärfte er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«  (1.Mose 2, 15-17)

Die Frau schaute den Baum an. Er sah schön aus! Es wäre bestimmt gut, von ihm zu essen, dachte sie. Seine Früchte wirkten verlockend, und klug würde sie davon werden! Sie pflückte eine Frucht und biss hinein. Dann reichte sie die Frucht ihrem Mann, der bei ihr stand, und auch er aß davon.
(1. Mose 3, 6)

(Gott sagte zu Adam:) Statt auf mich hast du auf deine Frau gehört und von den Früchten gegessen, die ich euch ausdrücklich verboten hatte. (1. Mose 3,17)

Gott schuf dem Menschen eine perfekte Welt, eine Welt in der es kein Leid, kein Schmerz, keine Traurigkeit und keine Angst gibt. Und er gab dem Menschen noch etwas ganz wertvolles und wichtiges: Einen eigenen Willen! Damit dieser eigene Wille aber tatsächlich existieren kann gab er dem Menschen eine Wahl: „Lebe mit mir in Liebe und Ewigkeit oder verlasse diese Welt und werde vergänglich. Es gibt hier immer eine Tür heraus und wenn du durch sie hindurch gehen möchtest, dann geh.

Der Mensch allerdings verstand das zu dem Zeitpunkt nicht. Er wusste nicht wie gut es ihm geht, weil er eben noch nie erlebte hatte, dass es ihm nicht gut geht. Ebenso verstand der Mensch zu dem Zeitpunkt nicht wie gut Gott ist. Wie denn auch, es war ja das einzige was der Mensch zu dem Zeitpunkt kannte. Zu der Erkenntnis Gottes gehört das Erleben und Erkennen von dem was Gott nicht ist: Das Böse, das Leid, die Sünde. Wenn der Mensch leidet dann kommt er zu der Erkenntnis, dass ihm das nicht gefällt und dass er lieber Freude und Frieden erleben möchte, genau die Dinge die Gott gibt und in ihm sind. Das ist ein Erkenntnisprozess der im Garten Eden nicht so ohne weiteres möglich war.

Eben weil der Mensch dies nicht verstand, hat er sich entschieden zu gehen. Der Mensch hat den Himmel (das Paradies) also aus freier Entscheidung verlassen. Er wählte die Sünde weil er nicht verstand was sie bedeutet. Das bringt den Menschen in eine Welt die sozusagen „durchwachsen“ ist. Der Mensch begegnet in dieser Welt sowohl all dem Guten was von Gott kommt als auch all dem Schlechten und Zerstörerischen was nicht von Gott kommt. Und Sünde ist somit nichts anderes als das Denken und Handeln welches das Schlechte und Zerstörerische aufbaut und damit das Gute abbaut.

Sünde ist Zerstörung, während Gott kreativ und gut ist und Leben bringt wirkt die Sünde dem entgegen, sie zerstört das was Gott aufbaut. Aus diesem Grund ist Sünde ein echtes Problem. Denn Gott hat den Menschen dazu geschaffen, dass er ein ewiges Geschöpf mit einem freien Willen ist. Wenn der Mensch jedoch weiterhin bei der Sünde bleibt, dann darf er kein ewiges Geschöpf bleiben, denn es wäre ewige Zerstörung. Das macht Gott sehr deutlich als er im 1.Mose nach dem Sündenfall sagt:

Nun ist der Mensch geworden wie wir, weil er Gut und Böse erkennen kann. Auf keinen Fall darf er noch einmal zugreifen und auch noch von dem Baum essen, dessen Frucht Leben schenkt – sonst lebt er ewig! (1. Mose 3,22)

Das bedeutet, dass der Mensch der sich für die Sünde entscheidet nicht ewig leben darf denn sonst würde auch seine Sünde ewig werden und das würde bedeuten es gäbe ein ewiges Widerstreben gegen Gott und ein ewiges zerstören seiner Schöpfung. Die Ewigkeit mit Gott jedoch ist ohne Leid, Zerstörung Hass und Angst. Dort kann und darf keine Sünde existieren und dafür sorgt Gott schon. Der Vers in Mose kann Missverstanden werden indem man meint Gott möchte gar nicht dass der Mensch ewig lebt aber das ist nicht korrekt und wird an vielen Stellen der Bibel deutlich gemacht. Gott schafft mit dem Menschen ein ewiges lebendiges Geschöpf und legt die Ewigkeit in das Herz des Menschen:

Gott hat allem auf dieser Welt schon im Voraus seine Zeit bestimmt, er hat sogar die Ewigkeit in die Herzen der Menschen gelegt. (Prediger 3,11)

Gott schafft also einen Menschen der ewig werden soll und einen freien Willen hat. Der Mensch der jedoch sündigt und somit gegen Gott arbeitet und an dieser Sünde festhält, kann in diese Ewigkeit nicht eintreten. Dem entsprechend bedeutet das erste Wort in Bibel für Sünde (hebräisch chattah, 1. Mose 4,7) direkt übersetzt „Zielverfehlung„. Der Mensch ist frei in seiner Entscheidung, verfehlt jedoch den eigentlich Grund seiner Schöpfung und kommt somit nicht zum Ziel. Weitere direkte Übersetzungen sind:

  • Awon: Abbiegung, Verdrehung (gleiche Bedeutung wie Perversion)
  • Raa: Bosheit, Schlechtigkeit
  • Chamas: Gewalttat

Das macht es uns einfacher den Wesen der Sünde zu verstehen. Sünde ist selbstsüchtig, arrogant und hochmütig. Sünde zerstört Menschen, Tiere, Landschaften, raubt Planeten aus und zerstört die aufgestellte Ordnung (bringt aus dem biologischen Gleichgewicht). Sünde verdreht die Wahrheit und glaubt der Lüge. Sünde nennt Böses gut und Gutes böse. Sünde ist Hass, Rache, Mord, Krieg und Gewalt. Sünde ist Streit, Eifersucht und Neid. All diese Dinge wurden nie von Gott erschaffen oder erdacht sondern sind das Resultat des freien Willens des Menschen der sich außerhalb von Gott bewegen kann mit seinem Denken und Handeln. Die Ziele der Zerstörung sind dabei folgende:

  • Der Mensch selbst (also gegen sich selbst gerichtet)
  • Andere Menschen und die Beziehung zu anderen Menschen
  • Die Beziehung zu Gott (Gott selbst ist unzerstörbar und damit auch unangreifbar)
  • Die Umwelt mit Tieren, Pflanzen und Systemen und die Beziehung zur Umwelt

Alles was in diesen Bereichen destruktiv wirkt ist Sünde. Deswegen benutze ich für Sünde gerne das Wort Destruktion. Alles was in diesen Bereichen jedoch kreativ und konstruktiv wirkt ist Gottes Wille, denn er ist der Gott der schafft und Leben gibt:

Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss. (Johannes 10,10)

Die Sünde hat jedoch noch einen Charakter den wir bisher nicht betrachtet haben. Sie ist wie eine Krankheit die den Menschen befällt und Macht auf ihn ausübt die dem Menschen selbst widerstrebt:

Der Herr fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden? Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein! (1. Mose 4,1)

Es gibt viele Menschen die verstehen was Sünde ist und sehen auch den Weg und Willen Gottes, und trotzdem erlebt der Mensch dass er sich gelegentlich (oder häufig) wieder für Sünde entscheidet und somit im Gegensatz zu seinen eigentlichen Überzeugungen handelt. Daraus kann dann wieder Scham entstehen was im wesentlichen auch wieder Sünde ist.

Aber warum ist das so? Die Bibel macht deutlich dass die Sünde wie eine Art Krankheit ist, mit der die Seele des Menschen sich angesteckt hat. Der Mensch möchte die Sünde loswerden, aber sie bleibt da und übt Macht auf die Entscheidung des Menschen aus. Sie hat den Menschen so sehr infiziert dass sie sogar Teil der menschlichen Natur geworden ist. Jeder Versuch sich von der Sünde zu lösen ist daher zum Scheitern verurteilt. Alle eigenmächtigen Bemühungen werden daher früher oder später versagen und beschämt beendet werden.

Der Mensch allerdings unternimmt in seiner Unwissenheit darüber sehr viele Bemühungen und so gibt es unzählige Religionen und Regelwerke die uns versprechen von der Sünde loszukommen und Gott näher zu kommen. Diese Bemühungen erfordern jedoch für gewöhnlich sehr viel Krafteinsatz. Der Mensch muss unglaublich fokussiert sein und kämpfen um überhaupt ein kleines bisschen freier zu werden von der Sünde. Dieser Krafteinsatz kann in der Regel jedoch nicht lange aufrecht gehalten werden. Und so sind diese Bemühungen mit einem Gummiband zu vergleichen welches unter Anstrengung gespannt wird. Ein Auslöser bringt es jedoch dazu schnell wieder zurückzuschnellen. In diesen Momenten wird der Mensch plötzlich von der scheinbar frommen Person zum Beispiel zu einer jähzornigen Person die alles verflucht und tief verbittert ist.

Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu. Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar: Nicht ich selbst bin es, der über mich bestimmt, sondern die in mir wohnende Sünde. (Römer 7,18-20)

Dieser Auslöser der dazu führt dass die frommen Bemühungen beendet werden ist fast immer Schmerz und Leid. Wenn ein Mensch Schicksalsschläge erlebt, abgewiesen wird, verlassen wird, gemobbt wird, Geld oder den Job verliert dann raubt es ihm ein unglaubliches Maß an Kraft. Die Kraft die zuvor benutzt wurde um möglichst makellos zu Handeln ist nun nicht mehr vorhanden und so tritt ein Jojo Effekt ein der dazu führt dass die sündige Natur wieder intensiv das Denken und Handeln bestimmt:

Wenn wir uns von unserer sündigen Natur bestimmen lassen, leben wir in Auflehnung gegenüber Gott. Denn die alte Natur ist nicht bereit, sich Gottes Gesetz unterzuordnen. Ja, sie kann das gar nicht. (Römer 8,7)

Aus diesem Grund ist es einfach unmöglich das Problem der Sünde mit dem Verstand und Herzen zu erfassen und zu sagen: „Ja macht Sinn. Dann sündige ich halt nicht mehr.“ Es wird scheitern, egal wie sehr du es möchtest!

Und doch gibt es einen Weg aus der Sünde heraus. Dieser Weg führt jedoch nicht wie herkömmlich gedacht über Anstrengungen und Regeln sondern folgt einem Angebot, dass Gott den Menschen macht und das lautet in einfachen Worten so: „Wenn du dich mir zuwendest und Hilfe annehmen kannst, dann erschaffe ich dich neu und zwar ohne sündige Natur.

Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch (neue Schöpfung). Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen. (2. Korinther 5,17)

Während also die erste Schöpfung des Menschen unter dem Fluch stand sterben zu müssen und nie ewig leben zu dürfen, wird der neue Mensch frei von der sündigen Natur und kann somit doch ewig leben.

Ganz offensichtlich ist dieser Prozess der Neuschöpfung jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen denn sonst würde kein Christ überhaupt noch sündigen und wäre auch überhaupt nicht von Krankheiten befallen. Ja wäre der Prozess ganz abgeschlossen müsste der Mensch auch keinen temporären Tod sterben. Das Wort sagt uns dass der Geist des Menschen und sein Inneres bereits neu gemacht wurden und nun ganz heilig ist. Das Fleisch, oder die äußere Hülle oder Teile des Körpers sind jedoch noch nicht komplett erneuert:

Wenn Christus in euch lebt, dann ist zwar euer Körper wegen der Sünde noch dem Tod ausgeliefert, doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil Gott euch angenommen hat. Ist der Geist Gottes in euch, so wird Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren vergänglichen Körper lebendig machen; sein Geist wohnt ja in euch. (Römer 8,10)

Da der Mensch also nicht ganzheitlich neu gemacht ist sondern noch Teile der alten Natur nachhängen kommt es auch bei Christen zur Sünde. Wie stark dieser Einfluss der Sünde jedoch auf den Menschen ist, hängt davon ab wie sehr er sich auf den Geist Gottes einlässt und sich von ihm bestimmen lässt. So kann es sein dass ein Christ dem Geist keinen Raum gibt und daher fast wie früher in Sünde verstrickt wird. Und es kann sein, dass ein Christ mit Hilfe des Geistes die Sünde mit ihren Folgen ganz zurückdrängt.

Was will ich damit sagen? Lasst den Geist ´Gottes` euer Verhalten bestimmen, dann werdet ihr nicht mehr den Begierden eurer eigenen Natur nachgeben. (Galater 5,16)

Der Schlüssel zu einem Leben in möglichst großer Übereinstimmung mit Gott liegt daher nicht in dem Befolgen von starren Regeln sondern in der Beziehung zu Gott die uns nun durch den Heiligen Geist möglich ist. Das heißt mit ihm sprechen, von ihm hören auf ihn reagieren und lernen ihn zu lieben. Dem einzig Wahren. Dem Schöpfer.

Seid gesegnet liebe Geschwister!

Freiheit – Wirklich frei sein!

Stellt euch einen Kerker vor der dunkel ist und nackte Wände hat. In dem Kerker kann man nirgendwo komplett stehen und das Fenster ist sehr klein. Ein Gefangener verbringt dort 10 Jahre. Er ist gequält, sein Geist ist zerbrochen sein Körper missgebildet. Er kann nichts machen was er in Wahrheit tun möchte sogar seine Mahlzeiten muss er immer zu bestimmten Zeiten innerhalb von 10 Minuten einnehmen. Doch dann kommt endlich der Tag der Freiheit. Der Mann geht hinaus und steht endlich wieder unter freiem Himmel. Er hat seit Jahren nicht mehr gesprochen doch nun sagt er leise: „Wie wunderschön“.  Er sucht sich Arbeit auf einem Schiff. Eines frühen Morgens geht er auf das Deck des Schiffes. Alle Schlafen noch, doch er sieht den Horizont an, an dem die Sonne aufgeht. Er lächelt von der Schönheit beglückt und atmet tief ein.

Das Bild verdeutlicht uns zwei Begriffe. Gefangenschaft bzw. Gebundenheit und Freiheit bzw. Weite. Ich brauche nicht mehr viele Definitionen bringen für diese Begriffe denn das Bild beschreibt es sehr gut. Der Mann ist erst gefangen, er kann nicht tun was er möchte und ist somit nicht frei. Die Unfreiheit zerstört ihn. Doch dann kommt er in die Freiheit und diese bringt ihn auf einen Weg der Heilung. Er kann nun entscheiden was er machen möchte und tut dies auch. Er kann frei entscheiden und findet dadurch Weite. Das ist wahre Freiheit.

Wir alle lieben Freiheit und wir alle wollen Freiheit. Doch in Wahrheit ist der Mensch erst mal nicht frei. Das glauben viele Menschen nicht und erkennen es bei sich selbst nicht. Doch in Wahrheit gibt es innere und äußere Zwänge die uns gefangen halten. Manchmal ist es echte Gefangenschaft im Gefängnis oder andere Menschen rauben uns unsere Freiheit. Aber es gibt noch andere Unfreiheiten von denen alle Menschen betroffen sind und das sind die inneren Gebundenheiten. Diese Unfreiheiten sind: Traurigkeit oder Depression, Angst, Hass und Zorn, Sucht, Sünde, Gesetzlichkeit und die Scham.

Depression sagt: Ich bin so traurig, ich möchte sterben. Der Tod kommt nahe und man reagiert damit dass man aufgibt. Angst sagt: Der Tod ist stärker als ich. Täglich greift er mich an und wird mich schließlich besiegen. Hass und Zorn sagt: Für mich nicht den Tod, aber der Andere der muss sterben. Sucht sagt: Ich will jetzt Befriedigung auch wenn ich morgen dafür sterben muss. Sünde sagt: Ich brauche ein bisschen Tod um wirklich leben zu können. Auch die Gesetzlichkeit führt den Menschen in eine innere Gebundenheit und diese sagt uns: Wenn du nicht perfekt bist, dann musst du sterben. Und Scham wiederum spricht: Ich bin ein verdammter Todesbringer. Dafür muss ich selbst sterben.

Jede innere Gefangenschaft hat ihren Ursprung in dem Tod und der Tod wiederum hat Macht über uns weil wir uns vom wahren Leben gelöst haben, von Gott. Wenn wir ehrlich mit uns sind dann kommen wir alle zu dem Schluss dass wir mindestens einer der Gebundenheiten gut kennen und sie in Wahrheit hassen. Aber es gibt einen Weg diese Gebundenheit zu durchbrechen und in wahre Freiheit zu kommen, es gibt einen Weg in ein Leben zu kommen in dem man tun kann was man wirklich möchte in dem man sein kann wer man wirklich ist. Und dieser Weg ist Jesus. Das ist die frohe Botschaft, dass ein Weg geschaffen wurde um endlich von dem Dreck frei zu kommen. Es hört sich komisch an aber es ist wahr, genau deswegen ist Jesus gekommen: Um uns endlich frei zu machen!

In Lukas 4,18 sagt Jesus:

Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt mit dem Auftrag, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen. (Lukas 4,18)

Und in Kolosser 2,20 steht:

Wenn ihr nun mit Christus gestorben seid, dann seid ihr auch von den Mächten und Zwängen dieser Welt befreit. (Kolosser 2,20)

Jesus ist gekommen um dich von deinen inneren Gefangenschaften zu befreien! Wenn du Jesus als dein Retter annimmst, und Gott als deinen Vater, wird genau das geschehen! Du wirst frei werden. Es ist so krass aber jeder Christ, der ein Bekehrungserlebnis hatte, kennt das sehr gut und kann es bezeugen. Jesus hat uns von einer unserer schlimmsten Gebundenheiten befreit und das häufig von einem Tag auf den Anderen: Depressionen plötzlich weg. Ängste? Plötzlich voller Mut. Alkoholabhängigkeit, plötzlich ohne Probleme trocken. Hass? Plötzlich ein riesiges Herz für andere Menschen. Was in diesen Momenten geschieht ist übernatürlich und kann von keinem Therapeuten in noch so vielen Sitzungen vollbracht werden. In Hebräer sehen wir dass das wahr ist auch insbesondere im Bezug auf die Angst:

So hat er die befreit, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben lang geknechtet waren. (Hebräer 2,15)

Jesus ist gekommen um uns frei zu machen und mit dem ersten Schritt gewinnen wir unglaublich viel Freiheit. Doch in mancher Gebundenheit bleiben wir doch drin. Und meistens gibt es davon eine Sache die sich mit der Zeit verstärkt und uns in einen neuen Zustand der Qual führen kann. Ich glaube das ist für viele Christen ein Turning-Point. Bisher war der komplette Weg ein Selbstläufer aber die neue Gebundenheit wirft plötzlich viele Fragen auf.

Die Geschichte Israels von der Sklaverei bis hin zum Einzug in das verheißene Land ist ein Bild für das Leben eines Christen mit Gott. Gott führte zunächst das Volk aus der schlimmsten Gefangenschaft. Das war ein unglaubliches Wunder und ist ein Bild für das erste hinausführen aus unserer inneren Gefangenschaft. Doch das neue Leben ist noch nicht das verheißene Land. Denn um dort einzuziehen muss das Volk ganz auf Gott vertrauen und lernen zu kämpfen. In Galater heißt es:

Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! (Galater 5,1)

So ist das auch bei uns. Der erste Befreiungsschlag ist großartig und überwältigend. Aber in Wahrheit ist das der Beginn einer Reise in eine unglaubliche Freiheit. Das ist das Ziel Gottes mit dir, er möchte dich vollkommen frei und glücklich sehen und im Gegensatz zu der Gebundenheit bedeutet das im Inneren: Kraft, Lebenslust, Mut, Frieden, Freude und Liebe. Auf dieser Seite des Lebens sind unsere Beziehungen und Freundschaften intakt, die finanzielle Versorgung ist gesichert, Schwierigkeiten und Probleme verunsichern uns nicht sondern gelten für uns als Herausforderungen, Frauen werden immer hübscher und Männer immer stärker. Man ist glücklich und das Leben ist jeden Tag ein Fest. In Sprüche 15,15 heißt es:

Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben jeden Tag ein Fest. (Sprüche 15,15)

Das ist das Ziel welches Gott für uns hat, sicher dieses wird in diesem Leben nicht hundertprozentig erreicht werden, das sollte uns klar sein. Aber die 90% sind definitiv drin und sind viel herrlicher als 90% Gebundenheit!

Und nun du… Wie frei bist du wirklich? Wir hatten zu Beginn gesagt, dass Freiheit bedeutet dass man tun kann was man wirklich möchte. Das hört sich biblisch gesehen ganz schön komisch an. Ich bin aber trotzdem überzeugt dass es wahr ist, lass mich versuchen das zu erklären:

Viele von uns denken, dass sie frei sind. In Wahrheit sind sie jedoch nicht frei. Sie sagen, dass sie ihre Entscheidungen frei treffen und somit sind sie frei. Dabei übersehen sie jedoch, dass sie in ihrem Entschluss schon von etwas beeinflusst wurden. Innere Zwänge beeinflussen unsere scheinbar freie Entscheidung, die dann jedoch gar nicht frei ist. Eins der einfachsten Beispiele ist Angst:

Eine Person hat Flugangst. Daher fährt diese Person auch lange Strecken mit dem Zug oder dem Auto. Die Person sagt sich: „Ich könnte ja fliegen. Aber ich möchte es nicht deswegen fahre ich mit dem Auto.“ Das ist nicht wahr, die Entscheidung nicht zu fliegen ist nicht frei sondern schon beeinflusst von der Angst. Ohne Angst wärst du frei, denn dann würdest du fliegen und es sogar genießen.

Zweites Beispiel: Eine Person raucht. Zwischendurch denkt sie an das Aufhören aber tut es dann nicht, denn sie sagt sich: „Ich will ja eigentlich gar nicht aufhören zu rauchen. Ich rauche sehr gerne und deswegen bin ich frei in meiner Entscheidung es zu tun. Das ist jedoch nicht wahr. Denn die Entscheidung ist schon beeinflusst von der Sucht. Wenn man raucht vergiftet man seinen Körper sodass er schließlich immer kranker wird. Niemand will jedoch immer kranker werden und doch tut man es. Es ist also ein Widerspruch man kann nicht frei sein in seiner Entscheidung wenn man sich für etwas entscheidet was einen letztlich unfreier macht. Und genau das tun Krankheiten sie machen uns unfrei. Wenn du wirklich frei wärst würdest du einfach aufhören deinem Körper zu schaden und wärst trotzdem genauso zufrieden und glücklich wie vorher. Aber die Sucht hat dich gebunden und deine Entscheidung schon innerlich beeinflusst.

Drittes Beispiel: Depression. Ein typisch depressives Verhalten ist es nicht mehr aus dem Bett herauszukommen und häufig erst recht nicht aus dem eigenen Haus. Eine Person sagt sich: Ich könnte ja aufstehen, aber ich habe eben keine Lust. Das ist nicht wahr, in Wahrheit wollen wir alle leben, erleben und glücklich sein. Wir wollen Neues entdecken und Schönheit bestaunen. Mit Sinnen wahrnehmen und Freude verspüren. Aber die Depression hat die innere Entscheidung schon beeinflusst und so tut man nicht was man eigentlich möchte.

Jesus will das du wirklich frei bist. Nicht nur scheinbar, sondern so richtig. Er will das die inneren Zwänge aufhören ihre Macht zu haben, sodass du genau das tun kannst was du auch tun möchtest. Und jetzt kommt es: Denn genau dazu wurdest du geschaffen! Du wurdest geschaffen um deinen freien Willen zu nutzen in völliger Freiheit.

Was für eine riesige Lüge lauert hier die wir nun aufdecken können. Manche denken, dass Jesu Nachfolge bedeutet, dass wir unseren freien Willen verachten und verleugnen und nur tun was Gott möchte. Doch das ist nicht wahr! Gott möchte stattdessen dass wir frei werden von inneren Zwängen um dann wirklich unseren freien Willen zu finden! Und oh Wunder, dieser unser freie Wille ist dann genau der Wille Gottes in unserem Leben. Hier leben wir unsere Berufung und folgen unserer wahren Leidenschaft. Das was wir dann tun macht uns dann glücklich und erfüllt uns. Wir leben vollkommen frei und trotzdem vollkommen nach dem Willen Gottes. Wow!

In Jeremia 29,11 heißt es:

Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)

Friede, Zukunft und Hoffnung das wünschen wir uns alle und das ist genau das was sich Gott für uns wünscht: Den Menschen Frieden! Das Volk Israel musste lernen Gott zu vertrauen und musste lernen wirklich zu kämpfen um in das Verheißene Land einzuziehen. Wie aber kommen wir in diese Freiheit die Jesus uns geben möchte? Das ganze hört sich ja gut an, aber wie soll das gehen?

Zunächst einmal: Es ist alles ein Geschenk, es ist alles Gnade was wir bekommen. Hierfür aber dieses Bild: Ein Freund hat ein unglaubliches Geschenk für dich und erzählt dir das er etwas unglaubliches für dich hat. Er möchte jedoch, dass du vorbekommst und es dir persönlich abholst. Wenn du nun hin fährst um das Geschenk abzuholen, ist es deswegen kein Geschenk mehr? Doch es ist und bleibt ein Geschenk. So ist es auch mit unserem neuen Leben. Es ist reine Gnade es zu empfangen, aber das heißt nicht dass wir uns es nicht auch „abholen“ müssen. Das „Abholen“ ist zwar einfach, aber es muss trotzdem getan werden. Das ist keine Gesetzlichkeit das ist die Wahrheit der Bibel: In Johannes sagt uns Jesus:

Wenn ihr bei meinen Worten bleibt, dann seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch befreien! (Johannes 8,31)

Was macht uns frei? Die Wahrheit. Interessanterweise wissen wir aus der Bibel dass Jesus die Wahrheit, der Weg und das Leben ist. Würden wir hier das Wort austauschen wäre die Aussage weiterhin wahr: Jesus macht uns frei. Die Wahrheit ist Jesus und das was Jesus zu uns spricht. Wenn wir diese Wahrheit hören, daran glauben dass es wahr ist, und uns es merken, dann passiert etwas, was wir als die Erneuerung des Denkens bezeichnen: Dadurch dass unsere Wissensbasis mit der Wahrheit übereinstimmt ändert sich unser Gehirn es ändert sich unsere Seele, wir fangen an anders zu denken und dieses Denken macht uns frei. Das weiß jeder Psychologe: Depression und Angst hat unglaublich viel mit dem Denken zu tun. Wenn wir immerzu Schlechtes denken, führt das zu negativen Emotionen und die wiederum beherrschen unser ganzes Sein und Tun.

In der Bibel hat Gott uns den Zugang zur Wahrheit gegeben, es ist das gesprochene Wort Gottes und wenn wir von der Wahrheit hören wollen dann ist die Bibel unser direkter Zugang zur Wahrheit. Wir müssen die Wahrheit jedoch auch glauben ansonsten wird unser tägliches Denken, Entscheiden und Handeln nicht davon beeinflusst. Das wäre dann nur ein erweitertes Wissen, es geht hier aber um ein erneuertes Denken.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Intimität mit Gott. Im zweiten Korinther können wir nachlesen wie es zur Freiheit kommt:

Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.  (2. Korinther 3,17)

Wenn der Geist an uns wirkt dann werden wir frei. Eines der bekanntesten Beispiele ist Worship. Wenn wir Gott intensiv anbeten und ihm die Ehre geben dann gibt es immer auch ein himmlisches Feedback und dieses Feedback ist Liebe und Freiheit und Freude. Im Lobpreis erlebt man immer wieder wie Ängste verstummen und Traurigkeit der Freude weichen muss. Wie wir überführt werden von unseren Sünden und Süchte gebrochen werden. Da wo Gott wirkt da hat der Tod und alle Unfreiheit keinen Platz. Deswegen kuschel dich so richtig an deinen himmlischen Papa. Sei ihm ganz nah indem du mit ihm sprichst und seiner Stimme lauschst. Gib ihm Lobpreis und du wirst bemerken wie die Freiheit in dir wächst. In Jakobus heißt es im Bezug zur Nähe zu unserem Vater:

Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. (Jakobus 4,8)

In meinen Worten heißt das: Wenn du dich an Gott ankuschelst so wird er dich auch zurückkuscheln und das wird dir unglaubliche Freiheit bringen.

Und zum Schluss: Gehe den Weg mit Gott weiter. Laufe deinen Lauf, bleibe belehrbar bis zum Schluss und nicht stur und überheblich. Dann wirst du erkennen dass du Siege erringst und du innerlich immer mehr Raum gewinnst. Ob wir wirklich frei sind das zu tun was wir tun möchten zeigt sich letztlich an unserer Fähigkeit zu lieben. Uns selbst zu lieben, andere Menschen zu lieben und Gott zu lieben. Denn genau dafür wurden wir geschaffen. Mögen wir gemeinsam diesen Weg gehen und schließlich mit Gott unser Ziel erreichen.

Seid gesegnet liebe Geschwister!

Werdet Täter des Wortes!

In meiner Bibel finde ich sehr viele Verheißungen, teilweise unglaubliche Zusagen, die denen gelten die Jesus nachfolgen. Es ist relativ gut vorgezeichnet was ein Nachfolger Jesu erwarten kann. Und doch wenn ich mein Leben so anschaue oder das Leben anderer Christen muss ich erkennen, dass viele oft nicht in diesen Verheißungen leben und die Früchte des Geistes selten sichtbar werden.

Das scheint mir insbesondere wahr zu sein für die Christen der westlichen Welt. Hier findet man immer wieder Christen vor die sich zwar zu Jesus bekennen die jedoch zum Einen kaum Segen in ihrem Leben erleben, zum Anderen aber auch nicht wirklich deutlich abheben von den unseren Ungläubigen Mitmenschen. Während meines dualen Studiums begegnete ich Studikollegen die ganz feste Wertvorstellungen hatten obwohl sie nicht Christen waren. Viele von ihnen tranken keinen Alkohol hatten kein Interesse am Partyleben und hatten auch bezüglich Liebe und Sexualität vergleichsweise biblische Wertvorstellungen. Aber es waren keine Christen. Ich als Christ konnte mich damals nicht von ihnen abheben, nichts an mir war damals wirklich anders oder sichtbar, höchstens meine Überzeugungen.

Ich glaube ein Grund dafür dass es zu solchen unbiblischen Verhältnissen kommt ist, dass wir unseren Glauben zu oft zu einer theoretischen Angelegenheit machen. Wir hören viel aus dem Wort, wir beschäftigen uns sogar viel mit dem gehörten und bei einigen Punkten ändern wir sogar unsere Einstellung. Aber zu selten führt das gehörte Wort dazu, dass wir tatsächlich etwas tun. Jakobus beschreibt das in seinem Brief so: (Jakobus 1,22-25)

„Hört euch diese Botschaft nicht nur an, sondern handelt auch danach; andernfalls betrügt ihr euch selbst. 23 Denn wer sich ´Gottes` Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet 24 und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat. 25 Wer sich jedoch in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit4, und es ständig vor Augen hat, wer also das Gehörte nicht vergisst, sondern es in die Tat umsetzt, der ist glücklich zu preisen, denn er wird gesegnet sein bei allem, was er tut.“

Ich glaube dass der aufregendste uns spannendste Teil der Nachfolge Jesu dann geschieht wenn wir die Dinge Jesu tun. Aber was genau ist hier gemeint mit dem tun? Jesus gab seinen Jüngern und allen Jüngern die noch zum Glauben kommen sollten folgenden Auftrag: (Matthäus 28,18-20 HFA)

„Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: »Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. 19 Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden1! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! 20 Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!“

Und bei Markus lesen wir zu dem Ereignis kurz vor der Himmelfahrt Jesu Folgendes: (Markus 16,15)

„Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! 16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. 17 Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen sprechen; 18 wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“

Diese beiden Stellen malen uns vor Augen, was die Jünger Jesu im Wesentlichen taten. Zu allererst glauben sie und lassen sich dann taufen. Ich denke das haben wir hier auch alle getan. Dann allerdings fordert Jesus auf: Geht hinaus in die ganze Welt! Das bedeutet wir sollen anfangen uns zu bewegen wir sollen anfangen das gehörte in die Tat umzusetzen. In die Welt raus gehen muss nicht immer bedeuten dass wir in andere Länder reisen müssen. Es reicht meistens schon wenn wir unsere Tür öffnen und runter zur Straße oder in die Stadt gehen. Dort wo das Leben pulsiert dort warten auch die Taten, die für uns vorbereitet wurden. Aus den beiden Passagen entnehme ich aber auch was die Jünger noch taten: Sie legten Kranken die Hände auf damit sie gesund werden. Sie trieben Dämonen aus. Sie verkündeten das Evangelium und riefen in die Nachfolge Jesu. Sie tauften neue Glaubende und sie lehrten den neuen Jüngern alles was sie erkannt hatten damit diese anfingen es ihnen gleich zu machen.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das alles ist was wir tun sollen. Da gibt es noch mehr, insbesondere wenn wir an das Liebesgebot denken. Allerdings dürfen wir die eben genannten praktischen Dinge nicht aus den Augen verlieren sondern sollten sie als etwas Grundlegendes in unserem Glaubensleben betrachten, eben genau weil diese Dinge dem neuen grundlegenden Auftrag Jesu entspricht den er uns gegeben hat.

All diese Dinge müssen jedoch zunächst erlernt werden. Und zugegebener Maßen gibt es zu manchen Geistesgaben in Deutschland wenige Lehrer die hier vorangehen und Christen vorleben wie man es leben kann. Ich glaube, dass das Christsein weniger mit einem Studium vergleichbar und mehr mit einer Ausbildung vergleichbar ist. Hier gibt es einen Lehrer der vorlebt was getan werden soll. Der Schüler sieht zunächst nur zu und nach einigen Malen kann er es dann selbst versuchen. Danach bekommt er Tipps vom Lehrer und im Doing wird der Schüler immer besser bis er seinen Job perfekt beherrscht. Was aber passiert wenn der Schüler nur theoretische Kenntnisse hat zu seinem Beruf? Er liest drei Jahre lang Bücher über sein Themengebiet. Dann kommt er zum ersten Mal in den Betrieb, der Chef zeigt ihm wo das Auto steht und sagt: Auf geht’s zum Kunden du machst das schon! Er wird Schweißausbrüche bekommen!

Genauso ist es auch bei Christen. Sie sitzen jahrelang in der Kirche am Sonntag und diskutieren theoretisch über den Glauben. Aber sie ziehen nicht los. Sie gehen nicht in die Welt und tun was ihnen aufgetragen wurden. Angenommen es kommt dann doch einer auf die Idee man könnte jetzt ja etwas tun. Er erzählt davon einen Freunden uns motiviert gehen sie los um z.B. für Menschen auf der Straße zu beten. Doch das Unbekannte jagt ihnen eine riesige Angst ein. Und das zu Recht! Denn das was sie jetzt tun haben sie ja noch nie gemacht! Und sie haben nie Jemanden gehabt der es ihnen gezeigt hat. Sie bekommen auch Schweißausbrüche und nicht selten kommt es aus Angst zu keinen Gesprächen, oder aber sie stellen sich so ungeschickt an dass das Ganze als negatives Erlebnis im Kopf hängen bleibt, obwohl eigentlich hier das wahre Leben anfängt.

Wir brauchen daher möglichst Lehrer die uns zeigen wie das Tun aussieht und uns nicht nur theoretisch über die Theorie „volllabern“, mal überspitzt ausgedrückt. Und dann müssen wir es selbst ausprobieren. Die ersten Ängste überwinden und die ersten Erfolge feiern. Sobald wir diesen Weg betreten, davon bin ich überzeugt, beginnt das aufregende, übernatürliche und gesegnete Glaubensleben eines Nachfolgers Jesu Christis. Das ist nicht immer leicht, ganz im Gegenteil das ist auch oft besonders schwer, aber es lohnt sich und hier werden die Verheißungen und Segnungen sichtbar.

Noch drei kurze Gedanken zu dem Thema:

Erstens: Start now! Beginne in der kommenden Woche einfach zu Tun. Es muss nicht groß sein. Es zählt der Anfang. Wenn du eine prophetische Gabe oder Berufung hast, aber noch nicht viel davon siehst, dann fang einfach an. Setze dich hin und höre von Gott. Und das was kommt, das teilst du dann dem betreffenden Menschen mit. Wenn du die Gabe der Evangelisation hast. Dann nimm dir vor am Wochenende nach draußen auf die Straße zu gehen und mindesten einem Menschen von Jesus zu erzählen. Alle Anfänge sind klein aber wenn wir in dem kleinen Treu sind dann wird Gott uns mehr geben. Unsere Gabe wächst und auch unsere Pläne werden immer öfter mit Erfolg gesegnet werden. Denke nicht dass das was du hast zu klein ist. Jeder von uns hat etwas. Auch wenn es klein ist. Starte jetzt!

Zweitens: Pray first! Bei allem was du tust und insbesondere bei allem was du für das Reich Gottes tust, bete zuerst und gehe erst dann los. Erzähle Gott über dein Vorhaben und bitte ihn um Segen und Gelingen. Bitte darum dass er Gelegenheiten auftut und es dir einfach macht im Tun zu wachsen. Ich mag den Spruch: „Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts“. Wir können nicht einfach losgehen ohne Beziehung zu Gott und denken dass wir dann die größten Erfolge erzielen. Im Mittelpunkt steht Jesus und er befähigt und ermöglicht oder eben auch nicht.

Drittens: Be holy Spirit driven! Lerne im Tun immer mehr vom Heiligen Geist geleitet zu werden. Jesus sagte dass er nichts aus sich selbst tut sondern er nur tut was er den Vater tun sieht. Genauso sollen wir auch leben insbesondere wenn wir sein Reich bauen. Entwickle in dir einen beständigen inneren Dialog der darauf wartet dass Gott dir sagt was jetzt zu tun ist. Und wenn er spricht dann gehorche und ziehe es durch.(Das ist der schwere Part…)  Gott will immer wieder neue Sachen machen und er will dich auch immer anders gebrauchen. Deswegen gibt es im Bezug zum Tun keine allgemeingültigen Regeln. Gott ist ein Gott der spricht und wenn du lernst seine Stimme zu hören kannst du auch immer mehr lernen genau das zu tun was Gott in der Situation gerade möchte. Wenn du an diesen Punkt kommst, sind wundersame Dinge, Wunder, Segnungen und Überfluss garantiert.

In unserem Hauskreis haben wir diese Dinge erkannt und wollen entsprechend darauf reagieren. Wir wollen in unseren Treffen uns nun immer auch extra Zeiten nehmen um nachfolge praktisch zu Leben. Wir möchten uns zum Beispiel Zeit nehmen für Prophetie, Heilungsgebet, Segnungsgebete aber auch für Evangelisation und Verkündigung. Ehrlich gesagt fangen wir hiermit gerade erst an uns sind gespannt was noch passieren wird. Aber auch hier gilt: Jeder Anfang ist klein, also Just do it!

Identität erfassen und in das Leben Anderer sprechen

Mit dem Sündenfall geschah mit dem Menschen etwas Merkwürdiges: Er vergaß wer Gott ist. Aus diesem Vergessen des Vaters resultiert ein weiteres erhebliches Problem der Menschen: Wenn der Mensch nicht mehr weiß wer sein Vater ist und wo er herkommt, wie soll er dann wirklich begreifen wer er selbst ist und wie er selbst ist?

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Geistliche Reife = Frucht x Kraft

Was ist geistliche Reife? Und wie können wir diese beurteilen wenn es darauf ankommt? Diese beiden Fragen möchte ich mit euch angehen und stelle euch eine einfache aber auch einleuchtende Formel dar: Geistliche Reife = Frucht x Kraft!

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Liebe, praktisch! – Die Kultur der Liebe

Die Briefe von Paulus sind genial. Gerade die Briefe die weiter hinten stehen im NT enthalten immer wieder Passagen in denen Paulus kurz und knapp aufzählt, wie man ein Leben im Willen Gottes führen kann. Ich mag diese Passagen sehr, denn sie fordern uns heraus besonders zu lieben. Ich habe mich gefragt was heute so in solch einem Brief stehen würde und habe daher meinen ganz eigenen Brief an euch, meine Geschwister, verfasst:

Der Friede und die Freude Gottes sei mit euch! Er möchte euch glücklich und lebendig sehen, deswegen weicht nicht von der Seite Jesu, betet leidenschaftlich zu ihm und hört ihm staunend zu. Dann wird dieser stille Frieden euch erfüllen und Freude durchdringen, sodass ihr vor Freude lachen müsst!

Baut eine Kultur der Liebe, der Ehre und der Hoffnung untereinander auf! Grüßt euch einander, nehmt euch in den Arm und engen Geschwistern gebt einen freundschaftlichen Kuss. Auch wenn ihr auf der Straße unterwegs seid bitte ich euch eure Nächsten zu grüßen, denn es macht den Menschen sehr wohl etwas aus wenn sie wahrgenommen, angeschaut und gegrüßt werden. Viel zu oft werden Menschen in unseren Städten ignoriert, sie sind einsam und finden nirgends einen Anschluss. Habt ein offenes Auge für diese Menschen denn gerade sie sind häufig offen für das Evangelium. Grüßt auch Kinder und sehr alte Menschen auch wenn ihr schon wisst, dass sie euch nicht zurück grüßen! Gerade Kinder haben sich schon häufig damit abgefunden dass sie von Erwachsenen ignoriert werden. Überrascht und ehrt sie mit einem interessierten Blick und einem Gruß!

Wenn euch jemand auf der Straße anspricht, dann ignoriert diesen Menschen nicht, haltet stattdessen an und nehmt euch Zeit für diese eine Person, selbst wenn ihr in Eile seid. Ihr könnt nie wissen ob Gott hier gerade eine wichtige Begegnung vorbereitet. Seid immer wachsam und gewillt das Evangelium zu teilen wenn sich die Situation dafür ergibt.

Schüttelt nicht mit dem Kopf über andere Menschen. Und rollt auch nicht mit den Augen. Denn dies ist ein Zeichen der Verachtung und zeugt von Stolz in eurem Herzen. Guckt auch nicht stolz mit halb geschlossenen Augen und erhebt nicht stolz die Nase. Wenn ihr das tut habt ihr ein Herzensproblem und wenn dem so ist wird Gott an eurem Herzen arbeiten müssen. Bittet Gott darum an eurem Herzen zu arbeiten, denn wenn es geschehen ist wird es sich mehr als lohnen!

Liebe Geschwister! Redet nicht ständig davon wie schlecht die Welt ist und regt euch nicht ständig über die Bosheit und Falschheit anderer Menschen auf. Es ist schon richtig, dass die Welt ohne Jesus gefallen ist und daher in vielen Verdrehungen und Bosheiten verstrickt ist. Aber als Gott die Welt schuf, sagte er auch über sie, dass sie sehr gut geworden sei. Die Verdrehtheit kam mit dem Sündenfall des Menschen. Das bedeutet, die Welt ist nicht grundsätzlich schlecht, sie hat trotzdem Bedeutung, Sinn und Wert. Genauso auch alle Menschen die hier leben. Selbst die besonders schlechten Menschen wurden sehr gut geschaffen und sind einzigartig.

Macht ihr es also stattdessen wie Gott es mit euch gemacht hat: Als ihr noch Feinde von ihm wart hat er euch geliebt, und dieses Liebesgeständnis euch ins Ohr geflüstert! Dann hat er euch gezeigt was er in euch sieht und so seid ihr schließlich weg gekommen von der Falschheit und habt angefangen Jesus nachzufolgen. Tut es genauso: Sprecht darüber wie krass bestimmte Menschen eigentlich sein könnten. Sprecht Identität und Wert in Menschen hinein. Aber nicht nur in Menschen, auch in Gesellschaften, Systeme und Nationen. Greift die Gedanken Gottes über diese Dinge auf und sprecht sie laut aus. Der Welt mangelt es so sehr an positiven Visionen. Hört was Gott euch dazu sagt und sprecht über diese Träume und Visionen die Gott euch zeigt.

Das ständige Schlechtmachen von der Welt und den Menschen wird euch in eine Falle locken. Ehe ihr versteht was geschieht wird es euch entmutigen. Ihr seht nur noch das Schlechte und fallt in eine tiefe Hoffnungslosigkeit, dann hat der Feind die Möglichkeit Druck auf euch auszuüben. Unterlasst es deswegen und weist euren Gegenüber daraufhin, wenn dieser sich beschwert und jammert.

Ich möchte auch etwas zum Humor sagen. Ich erlebe das so häufig, dass Christen sich in dem Bereich ganz genau wie die Welt verhält. Ich bin überzeugt: Es gibt einen falschen Humor. Einen Humor der mit der Sünde verstrickt ist. Deshalb versuche ich euch hier ein paar Hinweise zu geben. Macht euch nicht übereinander lustig! Das widerspricht komplett der Kultur der Ehre. Wenn ihr das tut erniedrigt ihr euren Gegenüber und lacht auch noch darüber. Bei Christen scheint das besonders verbreitet zu sein. Viele nehmen sich vor den Gegenüber im Ernsten nicht schlecht zu behandeln. Da sie aber trotzdem schlechte Gedanken über jemanden haben, äußern sie diese einfach im Scherz. Das zeigt in Wahrheit nur, dass ihr Herz nicht wirklich verändert wurde und sie nur aus eigener Kraft versuchen das Leben im Geist zu simulieren. Wenn ihr an diesem Punkt seid, tut Buße und bittet Gott das er euer Herz verändert, nichts tut er lieber als das! Aber ihr müsst einwilligen, dass ihr es auch wirklich loslassen wollt.

Benutzt außerdem keine Ironie für eure Scherze. Denn Ironie verdreht bewusst die Wahrheit und bricht damit das Gebot gegen die Lüge. Ironie scheint so attraktiv, weil es so einfach ist. Aber in Wahrheit bringt es mehr Tod als Leben.

Hütet euch ebenfalls vor dreckigen Witzen. Sie stellen sexuell falsches Verhalten als witzig dar und mindern eure Fähigkeit sich von solch einem Verhalten fernzuhalten.

Ich möchte euch nicht den Humor und Spaß verderben. Auch hier gilt, es gibt ein Original welches Gott erdacht hat! Ein Humor, der gut und witzig ist. Gott selbst hat sehr viel Humor, wer mit ihm zusammen lebt kann das sicher bezeugen. Gesunder Humor allerdings bringt Leben und Freude. Er spielt nicht mit Bosheit, Demütigung, Lüge oder sexueller Unmoral.

Gebt großzügig von dem was ihr habt. Hier im Westen sind wir reich und können dementsprechend auch Geld geben. Lernt immer häufiger das zu verschenken was ihr eigentlich für euch haben wolltet, denn das ist echte Liebe! Gebt vor allem an euren Nächsten und an eure Geschwister im Glauben.

Gebt Mehr weg als persönliches Geschenk an Menschen, als dass ihr anonym an irgendwelche Organisationen gebt. Achtet auch darauf wofür die Organisationen ihr Geld ausgeben. Mit einer neuen Musikanlage oder neuen Möbeln hat man noch kein Geld in das Reich Gottes investiert. Gibst du aber reichlich und direkt an deine Geschwister und an Bedürftige dann ist das in jedem Fall in das Reich Gottes investiert.

Baut unter euch eine Kultur des Schenkens auf. Verschenkt mehr als es normalerweise üblich ist! Das könnt ihr tun weil Gott euch wirklich versorgt. Das Geben wird euch nicht arm machen, nein es wird euch reich machen. Gebt auffällig hohe Trinkgelder und schenkt dem Personal in Restaurants und Geschäften besonders freundliche Blicke. Gib solange wie du hast. Was du nicht hast, das brauchst du auch nicht zu geben, macht euch auf gar keinen Fall Schulden!

In Cafés und Restaurant spendiert gerne auch mal Fremden etwas. Bezahlt ihren Kaffee oder die offene Rechnung. Überhaupt schenkt öfter auch Fremden etwas. Schenkt Kindern zwischendurch mal grundlos einen Schein. Glaubt mir, sie werden es nicht vergessen. Tut das alles ohne falsche Hintergedanken, nicht weil ihr etwas zurückverlangt, nicht weil ihr manipulieren wollt, sondern aus Liebe und weil ihr wisst wie sehr unser Gott und Vater die Menschen liebt!

Ich danke Gott für diese Liebe die er für uns hat. Es ist oft unbegreiflich diese zu verstehen, oft ist es schwierig sie einfach so anzunehmen. Aber auch unglaublich gut wenn wir es tun. Seid gesegnet im Namen Jesu!

Matthias

Was in der Ewigkeit zählt. Dein Herz.

Im Studium lernte ich, dass man innerhalb der ersten 30 Sekunden, in denen man einen bisher Fremden Menschen sieht/kennenlernt, diesen einschätzt und einordnet. Das heißt, man fällt innerhalb von Sekunden ein Urteil darüber, wie man den Anderen findet und wie der Andere ist.

Wie sieht die Person aus? Finde ich die Person attraktiv? Glaube ich dass die Person schlau ist? Glaube ich dass die Person selbstbewusst ist? Glaube ich dass die Person interessant ist? All diese Fragen werden innerhalb von einer halben Minute beantwortet und wenn es dann zu keinem weiteren Kontakt kommt, bleibt das Urteil sogar fest bestehen.

Dass wir Menschen oberflächlich einschätzen und beurteilen, sagt uns auch das Wort Gottes:

Der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz.

– 1. Samuel 16, 7

Gott sieht auf das Herz. Das Herz!

Das Herz ist übrigens ein Wort welches meiner Meinung nach nicht mehr allzu oft in dem aktuellen Sprachgebrauch vorkommt. Wir Christen reden noch von dem Herz und wie es um unser Herz bestellt ist. Aber mit Arbeitskollegen oder Bekannten spreche ich nicht über das Herz, oder über mein Herz. Der Sinn jedoch dieses Wortes geht ja nicht verloren. So spricht man heute eher von einem Charakter (guter Charakter oder schlechter Charakter), von emotionaler Reife, von inneren Werten und häufig auch von Menschlichkeit oder Gutmütigkeit. Keines der Worte würde ich als eins zu eins Übersetzung verwenden aber jedes dieser Worte weist auf das hin was die Bibel als unser Herz bezeichnet.

Deine Reise in diesem Leben ist eine Reise deines Herzens. Du hast  einen freien Willen bekommen, deswegen liegt es ganz bei dir in welche Richtung du dein Herz entwickelst. Zum Guten oder zum Schlechten. Die Bibel sagt, dass wir unser Herz mit in die Ewigkeit nehmen, es ist fester Bestandteil unseres ewigen Wesens. Es ist etwas was du im hier und jetzt entwickelst und dann mit in die Ewigkeit nimmst und in der Ewigkeit behältst! Jetzt hast du selbst Einfluss auf dein Herz indem du die Richtung deines Lebens bestimmst. Im Zeitpunkt deines Todes jedoch ist die Entwicklung vorbei. Deswegen ist die Reife deines Herzens für Gott so wichtig! Dein Aussehen, deine Stimme, deine Intelligenz, deine Gaben, all das ist mit Perspektive auf die Ewigkeit egal. All jenes vergeht mit dem Zeitpunkt des Todes und all diese Dinge werden erneuert und gleich gemacht. Dein Herz aber bleibt.

Die Bibel betont sehr oft wie wichtig das Herz ist:

Mehr als alles andere behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.

– Sprüche 4,23

Wie also ist es um dein Herz bestellt? Letztlich ist es Gott der an deinem Herzen arbeitet. Besonders Lebenssituationen die sehr schmerzhaft sind können unsere Herzen ordentliche Schritte nach vorne bewegen. Dies gilt allerdings nur solange du dein Herz nicht verhärtest und du lernbereit bleibst. Das jedoch ist nicht unbedingt schwer wenn der Wille da ist. Vergiss dies also nie wenn du in schwierigen Zeiten bist. Vielleicht bist du letztes Jahr durch ein absolutes Hoch gegangen. Damals lief alles so glatt und gut. Nun aber bist du in eine schwere Zeit hineingefallen und du leidest sehr. Wenn dem so ist, sage ich dir: Freue dich denn in dieser Zeit wird dein Herz wachsen und dieses Wachstum wird in Ewigkeit anhalten!

Zum Schluss möchte ich mit dir eine kleine Probe deines Herzens machen. Keine die ich mir selbst ausgedacht habe, sondern eine aus dem Wort Gottes. Ich glaube dass es etliche dieser kleinen Proben unseres Herzens im Wort Gottes gibt. Oft erkennen wir sie gar nicht, aber wir können unser Herz an Ihnen messen.

Ich möchte, dass du den folgenden Vers zweimal hintereinander liest ohne weiterzulesen. Dann fahre fort:

Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um, Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen Maßstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft. Im Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt, um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der Starken zunichte zu machen. Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt. Denn niemand soll gegenüber Gott ´mit vermeintlichen Vorzügen` prahlen können. Ist es bei euch nicht genauso? Dass ihr mit Jesus Christus verbunden seid, verdankt ihr nicht euch selbst, sondern Gott.

– 1. Korinther 1,26

Was sagt uns Gott hier? Er hat bewusst die ungebildeten, machtlosen, schwachen, unbedeutenden und verachteten Menschen erwählt. Und er hat dich und mich gewählt. Er hat dich gewählt und das bedeutet, dass mindestens eins dieser Kriterien auf dich zutrifft! Bist du ungebildet? Bist du machtlos? Bist du schwach? Bist du unbedeutend? Wirst du verachtet? Ja oder Nein?

Autsch! Hat das gezwickt? Oder hast du im Hinterkopf eine Stimme gehört die in etwa so lautet:

„Halt mal kurz. Nicht ganz so schnell. Das gilt ja nicht immer. Und zum Beispiel bei mir nicht…“,

oder auch,

„Das kann man so direkt nicht daraus entnehmen… Das muss man anders deuten…“.

Wenn das ein bisschen weh getan hat, dann kannst und wirst du noch einen Schritt gehen, das ist okay. Ich nehme mich dort nicht grundsätzlich heraus. Aber du kannst auch zu einer anderen Stimme in deinem Herzen gelangen, die Stimme der Wahrheit. Und diese Stimme weiß über sich selbst:

„Ja das ist wahr! Ich bin ganz schön schwach! Ich bin ganz schön hilfsbedürftig. Und oft bin ich auch sehr macht- und ratlos. Ich bin sowas von kaputt ohne Jesus. Und gerade deswegen brauche ich ihn so sehr. Jeden Tag wenn ich aufstehe brauche ich Jesus und deswegen frage ich ihn wieder und wieder danach, dass er kommt und mir hilft. Denn ich weiß in Jesus Christus bin ich stark, denn er lebt in mir! Ohne Ihn aber bin ich jämmerlich.“

Wenn bei dir eher die zweiten Gedanken dein Kopf durchströmten, dann hast du bereits einen großen Schritt mit deinem Herzen getan. Aber das tat mit Sicherheit auch ganz schön weh. Wisse dass dieses Leid nicht umsonst gewesen ist, es hat sich gelohnt! In diesem Sinne: Mehr als alles andere trainiere und bewahre dein Herz! Bitte Gott auch darum, dass er es wachsen lässt.

Ich segne euch meine Freunde und Geschwister!

Aus dem „Ich“ ein „Wir“ machen

Ich erinnere mich noch gut an einen Streit zwischen mir und meiner Frau, der nun schon ein bisschen zurückliegt. Wir waren gerade auf dem Weg in die Gemeinde und stritten uns schon im Auto. Ich weiß nicht mehr worüber wir uns stritten, aber es war ein recht heftiger Streit (für meine Verhältnisse). Als wir ausstiegen ging es soweit, dass Johanna meinte sie könnte es gerade nicht aushalten und würde lieber nach Hause fahren.
Das machte mich besonders traurig. Wenn man sich streitet, es dann aber auch andere mitbekommen und es sogar so weit geht, dass sich kurzweilig die Wege trennen, demütigt man sich selbst und offenbart die eigene Unvollkommenheit und die Unvollkommenheit der Beziehungen die man pflegt.
Trotzdem, es war ja nicht nur einfach ihre Schuld, dass es so weit gekommen ist. In dem Moment traf ich eine Entscheidung von der ich glaube, dass es eine Eingebung von Gott war.

Ich guckte sie traurig an und sagte: „Schatz, so sind wir nicht.“

Innerhalb von Sekunden änderte sich die Stimmung und wir beide wurden uns über die Lage des Streites bewusst und das wir beide daran Anteil haben. Als ich das sagte hatte ich keine Ahnung davon, welchen Effekt es haben wird. Aber im Nachhinein erkenne ich, dass ich damit aus dem Ich ein Wir gemacht habe. Es hat bei uns beiden die Perspektive geändert und wir haben das Wir über das Ich gestellt.

Ich glaube, dass es immer wieder wichtig ist aus dem Ich-Denken ein Wir-Denken zu machen. Ich glaube es ist ein Teil des Wesens der Liebe, dass man das Wir stärker betont als das Ich und Du. Denn die Liebe betrachtet sich nicht die ganze Zeit selbst, dreht sich also nicht um das eigene Ich. Gleichzeitig aber vergisst die Liebe auch nicht die eigene Person. Sie gibt sich nicht selbst auf, indem sie sich ausschließlich um den Anderen dreht. Stattdessen sieht die Liebe ein Wir in dem die Bedürfnisse der Beteiligten bestmöglich erfüllt werden.

In Korinther heißt es:

Wenn ein Teil des Körpers leidet, leiden alle anderen mit, und wenn ein Teil geehrt wird, ist das auch für alle anderen ein Anlass zur Freude. – Korinther 12,26

Die Bibel beschreibt die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen als einen Körper. Und zeigt in diesem Vers die Besonderheit auf, dass Leid einer einzelnen Person der Gemeinschaft alle etwas angeht und betrübt. Gleichzeitig aber führt Ehre einer einzelnen Person der Gemeinschaft dazu, dass sich alle geehrt fühlen. Das Ich-Denken sieht das nicht, es leidet nur wenn die eigene Person betroffen ist, aber es freut sich auch nur wenn die eigene Person Grund zur Freude hat. Der Vers ruft uns dazu auf gemeinschaftlicher zu denken und sich selbst als Teil eines Ganzen zu sehen um den es eigentlich geht.

Diese Art zu denken ist unserer aktuellen Gesellschaft sehr fremd geworden, weil in den letzten Jahrzehnten das Individuum immer stärker betont wurde. Dass es tatsächlich real ein größeres Ganzes gibt, wird teilweise sogar komplett angezweifelt. Sogar für die Ehe wird häufig bezweifelt, dass es Sinn macht die Beziehung über das eigene Ich zu stellen. Die hohen Scheidungsraten sind ein Zeugnis dafür.

Die Bibel jedoch ist voll von dem Denken, dass es Gemeinschaften gibt die wiederum selbst ein ganzes bilden, und jedes Teil der Gesellschaft wichtig ist und seinen Platz einnehmen soll. Die Bibel denkt regelmäßig in Kategorien wie Städten, Nationen aber auch Familien und Ehen. Natürlich nicht zu vergessen: Das Volk Gottes als ein eigenes Gebilde sowie die einzelnen Gemeinden als ganzheitliche Gebilde.

Denkt nur daran, wie Jesus die Gemeinden ansprach in der Offenbarung! Er redete mit Gemeinden so als wenn er mit bestimmten Personen sprach. Dabei stellte er nicht einfach nur bestimmten Personen ein Zeugnis aus, sondern Pauschal der ganzen Gemeinde! Heutzutage würden wir sagen, dass das nicht in Ordnung ist. Dass man nicht einfach alle über einen Kamm scheren darf. Dabei wird aber vergessen, dass es eben doch geht weil mehrere Teile zusammen wieder ein Ganzes ergeben welches vom Wert über den einzelnen Teil liegt!

Uns liegt dieses Denken oft so fern. Hast du schon mal gesagt: Unsere Gemeinde ist etwas träge/altmodisch/konservativ/nicht so lebendig? Wenn ja, dann bedenke danach noch einmal, dass du Teil dieser Gemeinde bist. Damit urteilst du auch über dich selbst.

Bleiben wir bei dem Bild der Bibel mit dem Körper. Angenommen drei Finger deiner Hand tun weh, nur der Zeigefinger nicht. Dann würdest du doch trotzdem sagen: Meine Hand tut weh. Der Zeigefinger gehört auch zur Hand und schmerzt nicht, trotzdem würdest du über die ganze Hand das Urteil fällen dass sie schmerzt. Um es klar zu machen was zum Beispiel gemeint sein kann: Angenommen drei Viertel der Gemeinde sind in ihrem Glauben nicht lebendig, ja eigentlich inaktiv. Das andere Viertel ist lebendig und aktiv. Trotzdem kann Gott zu recht das Urteil treffen, dass die Gemeinde nicht lebendig ist. So würdest du es auch mit deiner Hand tun! Natürlich kannst du deinen Zeigefinger betrachten und feststellen, dass dieser nicht schmerzt und gesund und stark ist, trotzdem würde der Rest deiner Hand ja noch schmerzen. Der Finger kann so stark sein wie er möchte die Fähigkeit der Hand das zu tun was sie tun soll ist trotzdem erheblich eingeschränkt!
Wir alle sollten zurückkehren zu einem Denken welches der Wahrheit entspricht. Nämlich, dass wir alle Teile sind eines größeren Ganzen und dass das Wir zunächst erkannt werden muss und danach das „Ich“ dem „Wir“ untergeordnet werden sollte.
Was denkst du? Siehst du das größere Ganze in dem du dich eingliederst? Welche Aufgabe oder Teil hast du in diesem Ganzen? Oder vernachlässigst du evtl. sogar die Gemeinschaft um die eigene Person zu stärken?
Ich segne euch!

Menschsein bedeutet Gott kennenzulernen

Wenn man sich das Leben anschaut, dann erkennt man, dass Gott Freude hat an der Entwicklung des Menschen. Es scheint sogar noch viel mehr so zu sein, dass es in unserem Leben genau darum geht, dass wir uns zu dem hin entwickeln wozu Gott uns geschaffen hat.

Und damit meine ich jetzt nicht einfach nur, dass wir bestimmte Fähigkeiten erlangen die für unsere Persönlichkeit typisch sind. Ich meine es noch viel fundamentaler. Der Mensch wird ein Wesen, indem er zunächst sich selbst und seine Umfeld erkennt. Dann ist er mit Eindrücken konfrontiert die ihm erkennen lassen, dass es in der Welt so etwas wie das Gute und das Böse oder Schlechte gibt.

Im Laufe seines Lebens ist er dann immer wieder damit konfrontiert eigene Entscheidungen zu treffen die die Welt eher zum Bösen oder zum Guten hin verändern. Das heißt, damit der Mensch Mensch sein kann und mit Gott in Ewigkeit leben kann muss er zunächst Gott in seinem Grundwesen kennen lernen, damit die Beziehung in der Ewigkeit hält.

Wie aber lernt der Mensch Gott kennen? In diesem Leben insbesondere darüber, dass der Mensch lernt was Gott nicht ist.

Der Mensch lernt die Nähe Gottes zu schätzen indem er die Ferne des Ewigen erlebt. Hier ein Vergleich: Wir kennen warm und kalt. Aber eigentlich gibt es diese beiden Konzepte nicht. Es gibt Wärmeenergie die entweder hoch ist oder niedrig. Oder wir kennen Hell und Dunkel. Aber in Wahrheit gibt es Dunkelheit nicht, sie ist nur die Abwesenheit von Licht. So ist das Böse in unserem Leben die Abwesenheit Gottes. Oder besser formuliert: Dort wo Schlechtes oder Böses passiert, dort passiert nicht der Wille Gottes.

In dem Werde-Prozess des Menschen erkennt dieser dann irgendwann, dass er das Gute möchte und damit in Wahrheit Gott selbst und zwar ausschließlich. Was sich jetzt so logisch anhört, ist in der Realität aber ein mühsamer Prozess. Denn in Wahrheit ist der Mensch häufig in diesem Leben von dem Bösen und Schlechten fasziniert und läuft diesem mit ganzem Eifer nach. Es dauert oft Jahre bis der Mensch dann unter Schmerzen zugibt, dass das Müll war und sich ganz und gar nicht gelohnt hat.

Und manchmal geschieht es bei Menschen eben nie. Die Bibel sagt, dass Menschen die nicht für sich erkennen, dass sie das Gute wollen und damit eben Gott, dass diese nicht den Übergangsprozess in die Ewigkeit mitgehen werden. Von der Ewigkeitsperspektive ist es so als hätten diese nie existiert.

Gott hat mit dir ein freies Wesen geschaffen mit einem freien Willen. Damit die Beziehung zwischen zwei Wesen auf Dauer funktioniert, und die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit, ist es notwendig dass sie lernen sich zu lieben. Das braucht jedoch Zeit und man muss sich erst kennen lernen. Zum einen sich selbst und zum anderen den Gegenüber. Genau das geschieht in Wahrheit in dieser Zeit auf der Erde. Du lernst dich selber kennen und du lernst Gott kennen, durch all die verschiedenen Art und Weisen wie er dir begegnet.

Deswegen lebst du, weil du ein eigenes Wesen bist welches sich frei entscheiden kann. Dafür hast du jetzt etwa 80 Jahre Zeit. Warum so kurz? Weil Gott Erbarmen mit dir hat und es vorzieht dich so schnell wie möglich in die viel bessere Welt zu bringen. Warum so lange? Weil man den Ewigen nun mal nicht in 10 Minuten kennen lernt… Am Ende haben wir alle die freie Wahl, aber die Entscheidung für Gott ist eben unermesslich viel besser als dagegen.

Wenn du das Schlechte dieser Welt erlebt hast und eventuell Gott dafür die Schuld gibst, dann kann ich nur sagen: Bleib dran! Denn dann bist du schon so weit, dass du erkannt hast, dass du das Schlechte nicht magst. In Zukunft darfst du dann noch den weiteren Schritt gehen und erkennen, dass Gott gut ist.

Sei gesegnet mein Freund!